Die heilende Kraft unseres Atems

Nimmst du dir hin und wieder mal die Zeit, deinen Atem bewusst zu spüren? Nimmst du in deinem Alltag wahr, wie du atmest? Geprägt von unserer hektischen und schnelllebigen Lebensweise nutzen wir schon lange nicht mehr die volle Ausdehnungskapazität unserer Atmung. Die Atemzüge verlaufen meist flach, unregelmäßig und zu schnell. Dabei belegen immer mehr Studien den wohltuenden und heilenden Effekt einer bewussten und kohärenten Atmung. Erfahre hier, wie du dich wieder mit deinem Atem verbinden kannst und in 5 einfachen Schritten die heilsame Kraft des Atems erfährst.

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Atmen macht stark und gesund

Der Atem hält uns am Leben und versorgt den gesamten Körper bis in jede Zelle hinein mit Sauerstoff und Energie. Noch viel mehr: Wenn wir es schaffen, unseren Atem in seiner vollen Ausdehnung bewusst auszuschöpfen, verbessern wir nicht nur die Versorgung unserer Organe mit Sauerstoff - auch die Entgiftungs- und Ausscheidungskapazität in unserem Organismus nimmt zu. Auf mentaler Ebene erhöht ein gleichmäßiger und tiefer Atemrhythmus unsere Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sowie die Resistenz gegen Stress.

Wie wird Atmung im Körper gesteuert?

Unser Atemzentrum befindet sich im Hirnstamm, wo auch andere Funktionen wie der Herzschlag, die Verdauung, der Stoffwechsel sowie Körpertemperatur vegetativ gesteuert werden - d.h. sie unterliegen nicht unserem Willen. All diese genannten Funktionen sind miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig. Wusstest du, dass die Atmung als einzige dieser vegetativen Funktionen willentlich durch unsere Aufmerksamkeit gesteuert werden kann und damit auch die anderen körperlichen Abläufe indirekt beeinflusst werden können?

Warum atmen wir falsch?

Stress und (un-)bewusste Sorgen gehören zu den häufigsten Ursachen für eine falsche Atmung. Dabei atmen wir zu schnell, zu kurz und zu flach - ohne es zu merken. Aber auch andere Faktoren wie einengende Kleidung, verkrampftes Sitzen, eine falsche Körperhaltung und Bewegungsmangel behindern unsere Atemqualität. Die Sauerstoffzufuhr im Körper verringert sich - dabei können unsere Organe nur dann optimal ihre Arbeit leisten, wenn sie permanent mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden.

Welche Atmung die richtige ist

Die heilende Kraft verbirgt sich im bewussten Erlernen einer kohärenten, ruhigen und tiefen Atmung. Insbesondere durch die Yogapraxis und Achtsamkeitsübungen kannst du diese üben und schon bald wie eine Gewohnheit automatisch verankern. Mit einem langsamen und tiefen Atemzug nimmst Du nicht nur 6x bis 10x mehr Sauerstoff auf - du förderst zudem das Gleichgewicht und die Regeneration im gesamten vegetativen Nervensystem.

Das Gleichgewicht von Ein- und Ausatmen

Der Rhythmus von Ein- und Ausatmen - idealerweise im harmonischen Gleichgewicht - ist essentiell für unser Dasein und die Aufrechterhaltung unserer Gesundheit. In unserem Alltag kommt die Ausatmung oft zu kurz. Auszuatmen bedeutet, loszulassen und zu entspannen, denn genau dann wird der Parasympathikus aktiviert; die beruhigende Komponente des vegetativen Nervensystems. Durch das Einatmen hingegen aktiviert sich ganz automatisch unser Sympathikus; der leistungsorientierte Teil des vegetativen Nervensystems.

Wie funktioniert richtiges Atmen?

Richtige Atmung geht in den Bauch, ohne die Brust zu heben. Zur Überprüfung kannst du eine Hand auf den Bauch und die andere Hand auf die Brust legen - dann tief einatmen. Die Hand auf dem Bauch sollte vom Zwerchfell nach vorne geschoben werden, die andere hingegen sollte bestenfalls ruhig auf der Stelle bleiben. Wird beim Atmen die Brust hochgezogen, kommt wesentlich weniger Luft in die tiefen Lungenabschnitte - Sauerstoff fehlt! Das Einsetzen der Hände kann beim Üben unterstützen.

Wie du in 5 Schritten die heilsame Kraft deines Atems erfährst:

  1. Atem wahrnehmen - Stelle einen Timer auf 1 Minute und zähle, wie viele Atemzüge Du in einer Minute machst. Do the selfcheck!
  2. Atem fühlen - lege eine Hand auf deine Brust und die andere Hand auf deinen Bauch, schließe nun gerne deine Augen. Spüre die Atembewegung in deinem Oberkörper.
  3. Atem ausdehnen - lass deinen Atem tiefer werden, indem du bewusst über die Nase in den Bauch einatmest und dabei mit der Einatmung die Bauchdecke aktiv nach vorne schiebst.
  4. Atem fließen lassen - atme satt und kräftig über den Mund aus, begleitet von der gedanklichen Affirmation “Ich lasse los”. Kreiere Balance und schaffe Platz für neue Energie.
  5. Atem genießen - Nimm nach einigen Atemzügen wahr, wie sich dein Herzschlag entspannt, der Rhythmus von Ein- und Ausatmung gleichmäßiger wird und allmählich ein Gefühl von Ruhe entsteht.